Zu Gast bei Tine

8. Januar 2008 um 05:51 Uhr

Zurueck aus dem einen Regenwald bin ich dann 3 Tage bei Tine in den naechsten Regenwald eingezogen und durfte ihren unglaublich haesslichen Tannenbaum bewundern.

Am 2. Tag wollten wir an den Strand fahren, den wir allerdings nicht ganz gefunden haben. Stattdessen sind wir irgenwo im Wald gelandet und sind dann im Bikini zu einem Wasserfall gelaufen. Das war wahrscheinlich ein viel interessanter Ausflug als der eigentlich geplante zum Strand.

Am naechsten Tag sollten wir Tines Kind zum Schwimmunterricht bringen. Auf dem Weg im Auto ueberraschte Tine mich dann mit den Worten „ich kann nicht mehr Gas geben“ und noch mehr mit den Worten „ich kann auch nicht mehr bremsen“. Ein Blick in den Rueckspiegel verriet ihr, dass wir einen halben Reifen verloren hatten. Tine durfte dann  zwei nette Maenner anhalten, die den Reifen gewechselt haben. (Wieso bin eigentlich immer ich dabei, wenn ein Auto kaputt geht?)

Am Tag darauf habe ich Tine wieder verlassen und bin wieder ins Hostel eingezogen, um am naechsten Tag weiter zu reisen. Ich zog in ein anderes Hostel, den in den chaotischeren Hostels wohnen meistens die besseren Leute. Kaum im Hostel angekommen, erhielt ich einen Anruf, ob ich in einer halben Stunde kellnern koennte. Innerhalb von 45 Minuten habe ich es tatsaechlich geschafft, meine Blue zu buegeln, duschen, fertig machen und zum Hotel rennen, wo das Bankett statt fand. 

Ab in den Norden

um 05:36 Uhr

Irgenwann war fuer mich dann die Zeit gekommen weiterzureisen. Viele aus dem Hostel hatten beschlossen noch vor Weihnachten Brisbane zu verlassen, also beschloss auch ich nach Cairns zu fliegen um dann von dort dieOstkueste runter zu reisen. 2 Tage nachdem ich den Flug gebucht hatte, erfuhr ich von Tine, dass sie die Familie gewechselt hatte und auch in Cairns war.

Ich kuendigte also all meine Jobs und stieg am 3.12. ins Flugzeug. Natuerlich musste ich viel Geld fuer Uebergepaeck bezahlen. In Cairns wurde ich fast von de Hitze erschlagen. Ich zog die ersten Tage dann erst in ein klienes, ruhigeres Hostel. Da ic bereits fuer eine Jobagenccy in Brisbane gearbeitete hatte, die auch in Cairns vertreten war, bekam ich fuers Wochenende gleich 2 Sichten auf Banketten. Bis dahin hatte ich aber noch ein paar Tage frei und beschloss einen Tag mit einem Boot ins Great Barrier Reef zu fahren zum Schnorcheln und Tauchen. Einfach nur ein Traum, ich haette nie gedacht, dass ich Schnorcheln mal so lieben werde. Und das Tauchen war einfach nur atemberaubend. Es ist einfach eine ganz andere Welt unter Wasser, es ist unbeschreiblich. Als ich aus dem Wasser kam, haette ich heulen koennen, denn ic haette mein Glueck so gerne mit jemandem geteilt. Aber das passiert mir hier haeufiger, dass ich gerne einen meiner Freunde hier haette, um das Glueck teilen zu koennen.

In der naechsten Woche habe ich dann einen 2 Taegigen Ausflug in den Regenwald Cape Tribulation gemacht, begonnen mit einer Bootsfahrt auf dem Daintreeriver, wo wir 2 Krokodile sehen konnten, anschliessend eine Fuehrung ueber einen Boardwalk durch den Regenwald, wirklich sehr schoen. Spaeter am Tag, nachdem ich im Hostel eingecheckt hatte, bin ich dann mit meinen Zimmermitbewohnern, einem Hollaender und einem Schotten ueber einen anderen Boardwalk gelaufen. Die beiden Jungs hatten dermassen Angst vor diesen Straussenvogel aehnlichen Voegeln, dass sie bei jedem Geraeusch zussamen gezuckt sind und ich letztendlich vor laufen musste. Ich habe mich nur gefragt, wer wohl das Maedchen ist. Ich hatte mehr Angst vor irgendwelchen giftigen Viehcher, wovon wir zum Glueck keines getroffen haben. Jedenfalls sind wir durch den Regenwald direkt an Strand gekommen, wie im Paradies. Am naechsten Tag habe ich an einem Ausritt durch den Regenwald Teil genommen. Das war einfach unglaublich, durch den allertiefsten Dschungel direkt an den Strand auf dem Pferderuecken. Auch hier haette ich gerne jemanden dabei gehabt.

Wie kommt ein betrunkener Ire zu Bett

3. Januar 2008 um 05:50 Uhr

Das Yellow Submarine glich eigentlich eher einer grossen WG. In den 7 Wochen, in denen ich dort im 8 Bett Zimmer gewohnt habe, ist nur einer ausgezogen und dafuer ein Kanadier eingezogen der eigentlich schon vorher in dem Zimmer gewohnt hat. Mit diesem Zimmermitbewohner konnte man viel Spass haben. Eines morgens wurde ich davon geweckt, wie Brandon neben meinem Bett kreischend auf und ab huepfte und versuchte seine Hose runter zu ziehen. Was denkt man da von seinem Bettnachbarn. Ich konnte nicht mehr vor lachen. Er erklaerte mir dann, dass er eine Cockroach in seiner Hose haette, was sich allerdings als Motte erwiess. Ein andren Morgen wurde ich von Fims Worten „You have to get up“ geweckt, die allerdings nicht mir galten, sie sprang auf Brandons Bett auf und ab, da er fuer seinen Job mal wieder verpennt hatte. Dafuer, dass ich durch Brandon so nett morgens geweckt wurde, malte ich ihm seine Fuesse 2 mal am Nachmittag an, waehrend er schlief.

Da waehrend der Woche fast jeder aus dem Hostel arbeitete, fanden die grossen Partys am Wochenende statt und dann von Freitag Nachmittag bis Sonntag Abend. Samstags war Punchnight, jeder, der mitmachen wollte, musste 10$ an die Rezeption zahlen, wovon dann die Zutataen fuer Bowle gekauft wurden. Alli und Fim, die beiden Rezeptionisten haben sich dann jedes Mal Trinkspielchen ausgedacht. Das was am Samstag Abend von der Bowle nicht geschafft wurde zu leeren, wurde dann am Sonntag Morgen ausgetrunken. Da ich allerdings am Wochenende meistens arbeitete, bin ich erst gegen 1Uhr dazu gestossen. Zu der Zeit waren dann schon wirklich alle betrunken. Am liebsten im Feiern sind mir die Iren. Ich durfte es zwei mal miterleben, wie jeweils ein Ire ins Bett irgendwie gehoben werden musste. Julia und ich konnten bei ersten mal nur kiechernd daneben stehen, das sind Bilder, die werden mir nicht aus dem Kopf gehen.

Ein Highlight der Partyabende war unteranderem Julias Geburtstag. Julia auch eine deutsche war die Kitchenqueen seit einigen Monaten im Hostel, d,h. sie hat jede Abend die Kueche geputzt. James, ihr englischer Freund hatte organisiert, das Julias Freunde aus dem Yellow Sub zusammen mit ihr Essen gehen. Es war ein Sonntag und die Punchnight am Abend zu vor war mal wieder feucht froehlich, deshalb musste einigen Jungs im Restaurante bei der Menu auswahl dann geholfen werden. Anschliessend sind dann noch alle zusammen in eine Bar gezogen.

Aber ich habe natuerlich nicht nur gefeiert. Mit Martin, der Horrorfilme genauso mag wie ich, habe ich Saw4 (ja der laeuft hier schon) uncut version (die ist hier ab 15 frei gegeben) und Halloween im Kino gesehen. Martin und ich waren gluecklicherweise an eine Moviecard gekommen, mit de wir jeden Tag zum halben Preis ins Kino konnten. Man muss sic halt einfach mal nett mit den Australien unterhalten und wenn es nur ueber salziges Popcorn ist.

Was darf man nicht in eine Mikrowelle legen?

um 05:37 Uhr

Bevor ich bei der MX anfing, erfuhr ich im Hostel von einem deutschen Paerchen von einer weitern Jobagency, die eher Hospitality Work vermittelt. Teller abwaschen kann ich, also bewarb ich mich auch dort und ueberzeugte mit dem Vermerk in meinem Lebenslauf, dass ich fuer das Al Porto n Brunsbuettel bereits Pizza ausgeliefert hatte. Also wurde ich zum Interview eingeladen und hoffte auf einen Job als Kitchenhand oder Cleanet. Allerdings brauchten die gerade mehr Kellner, weshalb mich die Agency zum Banquet Training eingeladen wurde. Kann ja nicht schaden dachte ich mir und habe mir 2 Stunden erklaeren lassen, wie die Arbeit auf einem Bankett ablaeuft angefangen von Servietten falten bis zum Tragen von 3 Tellern. Eigentlich ging das alles viel zu schnell und merken konnte ich mir nur, wie man 3 Teller traegt. Ich wollte mich ja schon immer mal als Kellnerin ausprobieren, aber auf englisch. Na ja ich bin ja in Australien um neue Erfahrungen zu machen. Nach dem Training sollte ich dann noch einige Tests ausfuellen, ob ich als Tellerwaescher, Putzfrau und Kellnerin wirklcih geeignet bin. Wie ich es geschafft habe, weiss ich bis heute nicht, aber anscheinend habe ich alle Tests bestanden, obwohl ich nur die Frage wirklich richtig beantworten konnte, was man nicht in eine Mikrowelle legen sollte.

Mir fehlten nur noch 2 Dinge, bis ich meinen ersten Kellnerjob antreten konnte. Als erstes musste ich noch das RSA machen, die Lizenz fuer Kellner hier in Australien, Alkohol ausschenken zu duerfen. 4 Stunden ueber die Gefahr von Alkohol aufgelaert werden und wie man betrunkene Gaeste raus schmeissen soll, mit anschliessendem Test, ob man auch alles versanden hat. Davon habe ich wirklich genug, allerdings durfte ich dieses mal das Handbuch zum Abschreiben verwenden.

Mir fehlte nur noch eine weisse langaermlige Bluse, wo bekomme ich das denn bitte im Sommer her?! Hab mich letztendlich fuer ein weisses Herrenhemd entschieden, denn die einzige langaerlige, weisse Damenbluse lag mit 120$ 110$ ueber meinem Budget.

Jetzt konnte es also los gehen. Da ich waehrend der Woche die MX verteilte, erklaerte ich mich bereit am Wochenende zu kellnern. Der erste Job war dann im Cricketstadion an einer Snackbar, wo ich German Bratwurst verkaufen durfte. In der Woche darauf durfte ich dann in einem Hotel den Roomservice machen, einen Abend lang 30 Stockwerke Fahrstuhl rauf und runter fahren. Leider darf man waehrend der arbeitszeit nicht an den Partys Teil nehmen, die in den Zimmern statt finden. In der Woche darauf stand dann zum ersten mal Banquet auf meinem Schicht Plan, was das genau bedeutet, wusste ich allerdings nicht, bis ich mit 30 weiteren Kellner beim Briefing vor einer Tafel stand auf der die Tischanordnung, die Menureiehenfolge und die Getraenkeliste aufgezeichnet ist. Netterweise wurde auch Zettel verteilt, auf denen nochmal alles notiert war, was beim Briefing besprochen wird. Jeder bekamen einen vor oder waehrend des Briefings in die Handgedrueckt, ich allerdings erst hinterher, weshalb ich leicht in Panik gerieht. Wer kann sich denn bitte die einzelnen Zutaten 2 verschiedener 3 Gaenge Menues,  die Preise der Getraenke und den Weg zu den Toiletten merken. Ich dachte eigentlich nur „oh my god“ Als ich den Jungs an der Bar davon berichtete, dass ich in meinem Leben noc nie gekellnert hatte, machten sie sich lustig, dass ich auf einem Bankett anfangen wuerde, als ihnen dann abe klar wurde, dass ich es ernst meinte, waren sie sehr hilfsbereit. Um 1 uhr nachts hatte ich dann das erste Bankett hinter mir. Am naechsten Abend ging es dann zu einer Hochzeit, natuerlich alles in weiss dekoriert. Den Rotwein habe ich zum Glueck nicht verschuettet, dafuer aber eine Cola auf die Schulter eines Gast. Was aber nicht meine Schuld war!!! da ich von jemand anderes angestossen wurde. Allerdngs wurde mir bis heute nicht erklaert, was man genau machen soll, wenn so ein Missgeschick passiert, ich konnte mich eigentlich nur entschuldigen und dem Herrn eine Serviette anbieten. Vielleicht kann mir ja nochmal jemand sagen, was man sonst in dem Moment machen sollte. Auch an den naechsten Wochenenden arbeitete ich wieder auf einigen Banketten und ich muss sagen es macht mir inzwischen Spass.

Do you read this crap?

um 04:40 Uhr

Waehrend des Peter Pan Flyer verteilen beneidete ich den Typen, der die MX, free newspaper hier in Australien, verteilte, mir erschien es deutlich leichter, jedem eine Zeitung in die Hand zu druecken und dafuer soager Geld zu bekommen. Ich hatte schonin Melbourne die Internetadresse von einer Jobagency bekommen, die die MX Jobs vermittelt, aber mir war nicht ganz klar, wie es funktionieren wuerde. Ich beschloss dann aber einfach mich dort anzumelden und habe dann auch gleich Martin aus meinem Hostel dazu gebracht sich dort anzumelden.Wir wurden ein paar Tage spaeter gleich zum Interview eingeladen und konnten eine Woche anfangen. Jetzt also keine Flyer mehr sondern Zeitung. Erst nur 3 Tage dann 5 Tage in der Woche.

Auf jeden Fall ein lustiger Job, auch wenn die Arbeit sehr eintoenig ist. Aber ich habe mich sehr gut mit meinem Team verstanden, bestehend aus uebrwiegend Brasilianern und fast jeden Tag kam ein weiterer gutausehender Brasilianer dazu. Meinem Teamleader gefiehl meine Arbeit, weshalb ich am letzten Abend Sushi geschenkt bekommen habe. Die Leute reagieren sehr unterschiedlich darauf, wenn man ihnen eine Zeitung umsonst andrehen will. Am besten gefiehl mir der Typ, der mich fragte, ob ich die Zeitung selbst lesen wuerde. Als ich ihm sagte, dass das nicht besonders interessant waere, was in de Zeitung stuende, unterhielten wir uns 10 Minuten darueber, wie schlecht die Zeitung eigentlich waere. Aber wir kamen zu der Erkenntnis, das sie ja umsonst sei und keiner dafuer zahlen muss den Mist zu lesen und dass es ei super Backpacker Job ist.

Eines Tages, waehrend ich dabei war die Zeitungsstaender aufzustellen, traf ich Susi aus Melbourne wieder. Sie war gerade dabei im Food Courte Pizza zu verkaufen. Da wir unsere Nummern bisher nicht ausgetauscht hatten, schrieb ich ihr meine Nummer auf einer Serviette und wir trafen uns ein paar Tage spaeter zum Kaffetrinekn. Man trifft wirklich staendig Leute wieder.   

Peter Pan als Arbeitgeber

um 04:20 Uhr

Oh man, ich gebe zu mein letzter Beitrag ist schon lange her. aber jetzt habe ich es endlich wieder geschafft mich an den Computer zu setzten um ein paar Zeilen zu verfassen. Das neue Jahr ist 3 Tage alt, also Zeit um die guten Vorsaetze einzuhalten, obwohl ich nicht den besten Start ins Jahr hatte, aber dazu im weiteren Bericht mehr. Ich werde jetzt alles nachholen zu berichten, was bisher seit dem letzten Bericht geschah.

Ich bin schon lange nicht mehr in Brisbane, nach 7 Wochen im gleichen Hostel hatte ich mich entschieden weiter zu reisen.

 Nachdem ich dort ja gleich am ersten Tag das Glueck hatte kurzfristig einen Job zu bekommen, lief es die naechsten 2 Wochen mit der Jobsuche sehr schlecht und ich bin nur verplant durch die Stadt gerannt um irgendetwas zu finden. Zeitungen durchforsten, rumtelefonieren, Lebenslaeufe verteilen, aber die Jobs setzten entweder vorraus Erfahrungen zu haben, einen eigenes Transportmittel zu haben oder sie suchten nur nach maennlichen Bewerbern. Um die Zeit dennoch nicht unnoetig zu verschwenden, blieb mir noch eine Moeglichkeit, ich hatte von Cecil, einer Schweizerin auf der Erdbeerfarm erfahren, dass man bei einigen der vielen Backpacker- Reisebueros Flyer verteilen kann, wofuer man kein Geld erhaelt, sondern 10$ pro Stunde gutgeschrieben werden, die man auf eine Reise anrechnen lassen kann. Besser als nichts und ich bewarb mich mei „Peter Pans Adventure Travel“ in der 2. Wochen in Brisbane stand ich also jeden Nachmittag 3 Stunden auf der Strasse und habe Backpacker mit mit Flyern belaestigt, mit mir zusammen abwechselnd immer einer von 3 Englaendern, Jhonny, Lee und Steve, die von ihrem Verdienst Skydiven in Byron Bay gegangen sind. Effektiv haben wir vielleicht eine Stunde statt 3 Stunden Flyer verteilt. Insgesammt habe ich es aber auf 39 Stunden in Reisedollar 390$ geschafft, mit dem ich mir schon jetzt mein Geburtstagsgeschenk gemacht habe, am 2. Februar geht mein 5 taegiger Surfkurs in Byron Bay los.

Da man aber ohne Bargeld nicht ueberleben kann, bin ich nach 2 1/2 Wochen in Brisbane dann zu Judy, der Hostelchefin,  gegangen und habe von dem Leid berichtet, dass es fuer mich anscheinend keine Jobs in der Stadt gibt und ich bald weiter reisen wuerde.  Judy bot mir daraufhin an, das Hostel am Vormittag fuer free accommodation sauber zu machen, womit ich schonmal 140$ in der woche sparen wuerde, nebenbei konnte ich dann weiterhin Flyer verteil und auf Jobsuche gehen, ich nahm den Job natuerlich an, denn ich fuehlte mich wohl und hoffte, dass es bald besser laufen wuerde mit den Jobs.     Ich fuehlte mich, wie einer von den Ghostbusters, mit meinem oldschool Staubsauger, den ich auf dem Ruecken durchs Hostel schleppen konnte und die Staubmonster unter den Betten vernichtet habe.